Die Seiten(längen) des Dreiecks hängen zusammen über die Dreiecks-Ungleichung,
die Winkel des Dreiecks hängen zusammen über die Winkelsummen-Gleichung.
Wir brauchen Brücken, die uns gestatten, aus dem Land der Strecken in das Land
der Winkel zu gelangen und umgekehrt, d.h. von Seiten(längen) auf Winkel zu schließen
und umgekehrt.
Die elementarste dieser Aussagen nennen wir deshalb:
Eselsbrücke
Ein Dreieck mit zwei gleich langen Seiten heißt auch gleichschenklig; die dritte Seite heißt auch Basis des gleichschenkligen Dreiecks. Die Winkel, die an der Basis anliegen, heißen Basiswinkel, der dritte Winkel heißt Winkel an der Spitze. Dann lautet eine andere Formulierung der Eselsbrücke.
In einem üblichen axiomatischen Aufbau der Geometrie stehen diese Aussagen keineswegs am Anfang. Sie werden aus den Kongruenz-Sätzen für Dreiecke abgeleitet. Und diese wiederum? Deren Beweis setzt Aussagen über die eindeutige Abtragbarkeit von Strecken und Winkeln voraus, die man als Kongruenz-Axiome an den Anfang stellt (vgl. z.B. N: W: Efimow, Höhere Geometrie I, Berlin 1970).